Das Wappen der Gemeinde Außernzell
Beschreibung:
In Gold über einem grünen Dreiberg eine blaue heraldische Lilie, umgeben von einer blauen Kette.
Für die historische Entwicklung des Gemeinde- gebietes war das Kloster Niederaltaich von größter Bedeutung. Der grüne Dreiberg auf goldenem Grund aus dem Klosterwappen verweist auf diese Tatsache. Die heraldische Lilie als Mariensymbol und die Kette als Attribut des hl. Leonhard symbolisieren die Pfarrkirche "Mariä Himmelfahrt" sowie die nahe gelegene Leonhardi-Kapelle.
Verwendung des Wappens:
Die Verwendung von gemeindlichen Hoheitszeichen, vor allem des Wappens, ist geschützt. Jede Verwendung ist nur mit Genehmigung der Gemeinde zulässig. Eine entsprechende gesetzliche Regelung findet sich in Art. 4 Abs. 3 der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern (GO).
Haus der Bayerischen Geschichte:
Wer mehr zu den Wappen der bayerischen Gemeinden und insgesamt zur Geschichte Bayerns erfahren möchte, dem empfehlen wir die Internetseite des Hauses der Bayerischen Geschichte.
Die erste urkundliche Erwähnung von „Cella“ (Außernzell) fällt in das Jahr 1004. Kaiser Heinrich II. bestätigt in einer Urkunde dem Kloster Niederaltaich dessen Besitzungen. Eine Fotokopie der Originalurkunde befindet sich im „Würzingerhaus“, dem ältesten Anwesen unseres Ortes. Die spätere Geschichte beweist, dass es Mönche aus Niederaltaich waren, die Außernzell einst gründeten, wahrscheinlich schon im 9. Jahrhundert. Der Name Außernzell bürgerte sich erst ab dem 15. Jahrhundert ein.
Ursprünglich mag die klösterliche Niederlassung in einem kleinen Kloster samt Kirche und landwirtschaftlicher Hofstelle bestanden haben. Dabei beabsichtigten die Mönche aus Niederaltaich die Christianisierung der Bevölkerung in den umliegenden Ortschaften.
Im Mittelalter kam Außernzell zeitweise eine große Bedeutung zu. Die Grenzen der Pfarrei gingen oftmals weit über das heutige Maß hinaus.
Nicht zu allen Zeiten durften die Außernzeller glückliche Tage erleben. So wird in der Pfarrchronik berichtet, dass kurz nach Beendigung des 30jährigen Krieges (1618-1648) auch hier die Pest ausbrach und so viele Menschen hinwegraffte, „dass der Friedhof nicht mehr ausreichte“. Nicht geringer waren die Nöte im österreichischen Erbfolgekrieg (1740-1745), als die Kriegshorden der Ungarn, Kroaten, Slowaken und Panduren in unserer Gegend barbarisch hausten. Auch von den „Napoleonischen Kriegen“ zu Beginn des 19. Jahrhunderts blieb Außernzell nicht verschont. Die beiden Weltkriege (1914-1918 und 1939-1945) im vergangenen Jahrhundert brachten Not, Elend und Leid auch über unseren Ort.
Eine Pfarrei wurde Außernzell erst im 10. oder 11. Jahrhundert. In einer Urkunde Papst Eugen III. aus dem Jahre 1148 wird erstmals die „Pfarrei“ erwähnt. Das Hauptschiff unserer Kirche geht auf einen Neubau um das Jahr 1550 zurück. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Pfarrkirche gründlich renoviert und um zwei Seitenschiffe erweitert.
Im Jahre 1716 wird in Außernzell der erste „Schulmeister“ registriert, doch brachte erst die Säkularisation die Gründung der „Gemeindeschule“ (1803).
Die Bildung der politischen Gemeinde Außernzell 1818 geht zurück auf die Reformen des bayerischen Königs Maximilian Josef. Bis zum heutigen Tag hat die Gemeinde die Selbständigkeit bewahren können, wenngleich als Folge der Gemeindegebietsreform von 1972 die Verwaltung unseres Ortes 1978 der Verwaltungsgemeinschaft Schöllnach angegliedert wurde.